Kompetenzanalyse PROFIL AC in der GMS

Was haben der Fußballer Thomas Müller, die Sängerin Adele, die Unternehmerin Margarete Steiff und der Astronaut Alexander Gerst gemeinsam?

Alle vier besitzen besondere Kompetenzen, für die sie in der Schule nicht unbedingt Noten bekommen haben - Kompetenzen, die für das ein oder andere Fach vielleicht ganz nützlich waren, auf die jedoch kein besonderes Augenmerk gelegt wurde:

  • Sozialkompetenz (Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit),
  • Personale Kompetenz (Verantwortungsfähigkeit, Ordentlichkeit, Selbstständigkeit, Durchhaltevermögen),
  • Methodenkompetenz (Präsentationsfähigkeit, Problemlösefähigkeit, Planungsfähigkeit, informationstechnische Fähigkeit),
  • kognitive Basiskompetenz (Konzentrationsfähigkeit, Merkfähigkeit, schlussfolgerndes Denken, räumliches Vorstellungsvermögen).

Bei der Durchführung von Profil AC, für jede Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg verpflichtend, werden diese Kompetenzen bei jeder Schülerin und jedem Schüler näher betrachtet. AC steht für "Assessment-Center", ein vor allem in der Wirtschaft eingesetztes Evaluationsverfahren.

Wie läuft Profil AC ab?

Die Kompetenzanalyse besteht aus drei Teilen:

1. Beobachtungsaufgaben: Es gibt zwei Gruppen- und zwei Einzelaufgaben. Bei der Bearbeitung werden die Schülerinnen und Schüler von zwei Personen beobachtet und anschließend 'bewertet'. Auch erfolgt eine Selbsteinschätzung, die sie mit Hilfe eines Fragebogens durchführen.

2. PC-basierte Tests: Jeder Jugendliche bearbeitet am Computer einen IT-Test, einen berufsbezogenen Kompetenztest, einen Konzentrationstest und einen Interessenstest zur Studien- und Berufswahl.

3. Im Coaching-Gespräch erhält die Schülerin/der Schüler die Ergebnisse der Beobachtung und Tests. Gemeinsam wird über Stärken und daraus resultierende Berufsperspektiven gesprochen.

Chance und Risiken von Profil AC

Im Rahmen der Berufsorientierung bietet dieses Verfahren die Möglichkeit, sich über die eigenen Stärken und auch Schwächen außerhalb der üblichen Schulfächer bewusst zu werden. Es können sich durch die Rückmeldung einerseits Ideen für mögliche Berufsfelder entwickeln, andererseits kann man bei schon vorhandenen Berufswünschen gemeinsam über eine individuelle Förderung nachdenken.

Wir an der Gemeinschaftsschule sind uns auch der Risiken dieser Testverfahren bewusst:

Das Verfahren wird in der 8. Klasse durchgeführt, einer Zeit des Umbruchs und der Neuorientierung. Es muss immer wieder betont werden, dass die Ergebnisse nur eine Momentaufnahme darstellen. Doch neben der vorhandenen Kompetenzen spielen auch andere Faktoren bei der Durchführung eine wichtige Rolle (z.B. die Zusammensetzung der Gruppe, der gesundheitliche Zustand des Jugendlichen, das soziale Klima in der Klasse, die Situation zu Hause ...). Es ist auf keinen Fall eine Festschreibung des Charakters.