Süß & Bitter

Am 05.12.2018 besuchte die Klasse 7a einen Schokoladen-Workshop in der Stadtbücherei Tübingen. Als UNESCO-Projektschule wollten wir uns  - im Sinn der Nachhaltigkeit - mit den Hintergründen von Schokolade, die ja gerade in der Weihnachtszeit eine große Rolle spielt, auseinandersetzen.

Wir wurden in der Stadtbücherei herzlich von zwei jungen Frauen und einem Mann empfangen, die von den Gegebenheiten in den Anbauländern des Kakaos wissen und dort auch lebten. Wir sollten direkt auf Plakate zu den Themen fairer Handel, unfairer Handel und Klimawandel schreiben, was wir damit verbinden. Schließlich diskutierten wir über unsere aufgeschriebenen Punkte und wir bemerkten, dass Kinderarbeit ein großes Thema ist und wir selbst an der Erderwärmung Schuld haben.

Um genaueres zu erfahren schauten wir einen Film über den Handel von Produkten: Einkaufen ist fast wie eine kleine Weltreise, denn viele Produkte stammen aus anderen Ländern. Es gibt fair gehandelte aber auch unfair gehandelte Sachen und wir haben in der Hand, was sich durchsetzt, denn wenn wir ein Produkt gar nicht kaufen kann es sich nicht in den Märkten halten. Ein Fairtrade Bauer hat viele Vorteile. Die Firma sichert das Einkommen, das heißt, dass der Preis für das Produkt fast immer gleich bleibt und es nicht darauf ankommt, wie beliebt ein Produkt ist. Fairtrade sichert ihren Bauern die Zukunft. Die Bauern die ihre Produkte nach Fairtrade-Richtlinien produzieren stehen meist mit ihrem Arbeitgeber im direkten Dialog.

Für den Klimawandel gab es auch noch einen Film: Der Klimawandel führt zu Naturkatastrophen. Der Klimawandel kommt davon, dass sich Treibhausgase, die von Autos, Kohlekraftwerken etc. abgegeben werden, sich wie ein Mantel um die Erde legen. Es kommt Sonne herein aber kann nicht wieder raus, die Erde erwärmt sich. Schuld haben die reichen Länder und leiden tun die armen.

Nach den zwei Filmen legten wir eine kurze Pause ein, in der wir uns die Ausstellung über das Thema „Schokolade“ anschauen konnten. Als die Pause zu Ende war und sich alle wieder zusammengefunden hatten, wurden uns Aussagen vorgelesen und wir sollten entscheiden ob es fair oder unfair ist. Beispiel: Ist es gerecht für eine gute Note eine Belohnung zubekommen? Wir waren geteilter Meinung.

Nach dem Spiel rätselten wir in kleinen Gruppen über die Herkunft von Bananen, Kaffeebohnen und Kakaobohnen. Raus kam, dass die Bananen aus Indonesien, die Kaffeebohnen aus Äthiopien und die Kakaobohnen aus dem Amazonasgebiet stammen.

Geschichte der Schokolade:

Die Maya tranken die gemahlenen Kakaobohnen mit Mais und Wasser. Früher wurde Kakao immer kalt getrunken. Die Bohnen waren so wertvoll, dass man mit ihnen sogar bezahlen konnte. Von Lateinamerika kam die Bohne nach Mexiko, wo die Kakaobohnen vor dem Mahlen geröstet wurden. Columbus brachte dann die Kakaobohnen aus Amerika nach Spanien. Die Spanier mochten den bitteren Geschmack nicht und mischten deshalb Zucker dazu, nur in der Fastenzeit wurde das Getränk ohne alles nur mit Wasser in den Klöstern getrunken, denn es galt nicht als Essen. Die Bohnen verbreiteten sich und rund um 1828 entwickelten Frankreich und Portugal die Schokolade wie wir sie heute kennen.

Schokolade von Kallari

Kallari ist ein Zusammenschluss von 850 Kleinbauern mit ihren Familien, die in Südamerika leben. Die Kakaobohnen werden zusammen mit anderen Pflanzen wild angebaut und von Hand zu Schokolade verarbeitet. Kallari exportiert 70% ihrer Schokolade und 30% bleiben für den Eigenbedarf und für den Verkauf im Land. Die Familien leben mit und von der Natur, das heißt da sie ihren Kakao mit anderen Pflanzen anbauen, schaffen sie neue Lebensräume für Tiere und auch die anderen Pflanzen wachsen besser. Jede verkaufte Tafel hilft den Bauern von Kallari.

Bezahlung war auch etwas was wir angesprochen haben. In Deutschland beträgt der höchste Prozentsatz den die Bauern zurückbekommen, 35% vom Verkaufspreis, der niedrigste beträgt 6%. Ein Trick der Schokoladenfirmen ist es, die Kakaobohnen roh zu kaufen und sie hier zu verarbeiten, denn die Steuern auf rohe Kakaobohnen sind geringer als auf fertige Schokolade.

Es geht um Schokolade - also warum nicht welche essen? Wir hatten Schokoladen mit unterschiedlichem Kakaoanteil, aber auch mit Bananenchips und Limetten.

Zum Schluss besprachen wir, was uns gut gefallen hat und was man besser machen könnte. Ein paar Ideen für die Bekämpfung der Armut der Kakaobauern hatten wir dann auch noch. Wenn jeder ab und zu Produkte aus fairem Handel kauft, zeigen wir unsere Unterstützung.

Vielen Dank fürs Durchlesen!