Mit dieser eindrücklichen Frage begann am Montag, dem 23. Juni 2025, die Lesung des DDR-Zeitzeugen Norbert Sachse an der GSS. Die vier Schülerinnen Aurea, Leyla, Reina und Indira aus der Lerngruppe 9.4 hatten die Veranstaltung kompetent vorbereitet und moderierten sie professionell.
Sachse berichtete eindrucksvoll von seinen Erfahrungen in der DDR, seinen Aufenthalten in verschiedenen Jugendwerkhöfen und seinem späteren Leben. Vier Klassen der GSS nahmen an dem Workshop teil und lauschten aufmerksam seinen Erzählungen.
Bereits seine einleitenden Worte waren sehr bewegend. Er las das erste Kapitel seines Buches „Die Akte S: Fünf Jahre in den Mühlen des MfS“, in dem er anschaulich seinen ersten Tag im Jugendwerkhof der Festung Torgau im Jahr 1971 beschreibt. Durch seine bildhaften Schilderungen gelang es Sachse, seine Zuhörerinnen und Zuhörer zu fesseln und die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Mit großer Ruhe und auch mit Humor vermittelte er seine Erlebnisse aus der ehemaligen DDR. Dabei berichtete er von den zahlreichen Schikanen, denen er ausgesetzt war – aber auch von seiner unerschütterlichen Schlagfertigkeit, mit der er dem Regime die Stirn bot.
Immer wieder stellte sich dem Publikum die Frage, wie viel ein einzelner Mensch ertragen kann, ohne daran zu zerbrechen. Sachse thematisierte in diesem Zusammenhang auch den Begriff der Resilienz und stellte so einen aktuellen Bezug her.
Im Anschluss beantwortete Norbert Sachse offen und mit viel Geduld die Fragen der Schülerinnen und Schüler.
Die GSS bedankt sich herzlich bei Herrn Sachse für seinen Besuch und die eindrucksvollen Einblicke in sein bewegtes Leben.