Tigersprofi Elijah Allen zu Besuch im Englisch-Unterricht der Oberstufe

Tigers-Profi Elijah Allen spricht im voll besetzten Workshop über seine Kindheit und Jugend im Umfeld von Gangkriminalität und Gewalt in Columbus, im Bundesstaat Ohio.

Als Elijah Allen von seiner Familie und seiner Schulzeit zu erzählen beginnt, klingt es wie ein Skript zu einem maßlos überzogenen Film über Gewalt und Gangmentalität in einer amerikanischen Großstadt. Elijah wurde adoptiert, er kennt seine Eltern nicht und sie haben auf eine gerichtliche Anfrage hin auch keinen Kontakt mit ihm aufgenommen. Sein Adoptivvater war ein Zuhälter im Norden von Columbus, zwei seiner Brüder sind Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen, er selbst entkam in einer Schießerei nur knapp dem Tod. In der Gang, in die er durch seine Familie mit hineingezogen war, obwohl er selbst nie Mitglied war, wurde regelmäßig "Russisch Roulette" gespielt - ein Spiel um Leben oder Tod. Elijah selbst hat nie daran teilgenommen, nachdem sein Bruder dabei starb.

Seine Geschichte klingt wie der reinste Albtraum, aus dem er nur mit Hilfe des Sports und der Unterstützung eines amerikanischen NBA-Profis entfliehen konnte. Dieser Spieler erkannte Elijahs Talente und bezahlte seine High School. So schaffte er es ins College und nach einer Station in Irland begann seine Karriere in den deutschen Basketballligen. Mittlerweile ist er verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Frau ist Griechin, die Kinder sprechen fließend englisch, griechisch und deutsch. Als ein Schüler ihn fragt, ob er wieder nach Amerika zurück gehen will, beginnt er langsam den Kopf zu schütteln, bevor er sehr entschlossen sagt,” Nein, da will ich nicht zurück. Wenn mich meine Kinder fragen, dann werde ich sie einmal da mitnehmen. Aber ich will sie und meine Frau nicht dieser dauernden Gefahr aussetzen.”

Gun violence, gun laws, gang violence, police violence ……, alles Themen, die im Oberstufenunterricht in Englisch behandelt werden. Elijah Allen hat all das erlebt und den Schüler*innen eindrucksvoll davon berichtet.